Cloudflare hat das Konto des Streaminghosters RapidVideo.com, sowie mehrerer ähnlicher Seiten, gesperrt. Urheberrechtsverletzungen sollen laut Cloudflare jedoch nicht der Grund dafür gewesen sein.
Cloudflare geriet in den letzten Jahren immer wieder in die Kritik Urheberrechtsverletzungen zu fördern, denn indem Traffic über Cloudflare geleitet wird, lassen sich nur noch die Server-IPs von Cloudflare ermitteln, nicht jedoch die der Server dahinter. Cloudflare ist einer der führenden CDN- und DDoS-Schutzdienste von Millionen von Websites, darunter auch viele Filehoster und Warezseiten, u.a. ThePirateBay.
Cloudflare weigerte sich in der Vergangenheit vehement Konten wegen Urheberrechtsverletzungen zu schließen, da das Unternehmen als neutraler Vermittler auftritt und sich nicht als Richter sieht. Somit wäre ein Gerichtsbeschuss notwenig, was sich bisher als schwierig gestaltet hat.
Trotz dieser positiven Haltung informierte RapidVideo Ende 2018, dass Cloudflare das Konto gesperrt hat. Als Grund führe Cloudflare jedoch keine Probleme mit dem Urheberrecht an, sondern ein Verstoß gegen die Geschäftsbedingungen, laut derer die Beschränkung für Nicht-HTML-Caching überschritten wurde. Auch wenn RapidVideo seine Videos nicht über den CDN-Dienst ausgespielt hat, wurde Cloudflare zum Zwischenspeichern von Bildern verwendet, insgesamt mehrere Terabyte an Daten. Wie Cloudflare in einem Schreiben an RapidVideo betont, ist Cloudflare weder ein Hosting-Provider, noch ist das Speichern von Dateien verlaubt. Die Nutzung der Cloudflare-Dienste in erster Linie als Online-Speicherplatz, einschließlich der Speicherung oder Zwischenspeicherung eines überproportionalen Prozentsatzes von Bildern, Filmen, Audiodateien oder anderen Nicht-HTML-Inhalten, sei untersagt.
Wie die Newsseite TorrentFreak berichtet, hatten einige der anderen gesperrten Seiten sogar Videos über CloudFlare ausgespielt, das die Entscheidung von Cloudflare die Konten zu schließen verständlich macht. Dennoch ist der Betreiber von RapidVideo überzeugt, dass die Anzahl der DMCA-Meldungen durchaus auch eine Rolle gespielt haben. Cloudflare dementiert das jedoch vehement und betont, dass unverhältnismäßige Zwischenspeicherungsaktivitäten möglicherweise negative Auswirkungen auf andere Cloudflare-Benutzer haben könnten, weswegen regelmäßige Schritte unternommen werden, um das zu verhindern.
Auffällig ist allerdings, dass andere bekannte Streaminghoster von der Aktion offenbar nicht betroffen sind, so nutzt z.B. Openload noch immer Cloudflare. RapidVideo wird jedenfalls keine Unternehmungen mehr machen zukünftig Cloudflare zu nutzen und nutzt nun den Konkurrenten CloudDNS.
Es bleibt nun Abzuwarten, ob Cloudflare auch andere Seiten unter diesem Vorwand ausschließen wird, derzeit gibt es allerdings keine Hinweise darauf.
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